Mit Rauchen zum Nichtraucher (umgekehrte Psychologie)

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Umgekehrte Psychologie – wie man mit Rauchen zum Nichtraucher werden kann

Viele Menschen versuchen mit dem Rauchen über einen starken Willen mit dem Rauchen aufzuhören. Die Erfahrung aus mehreren tausend Raucherentwöhnungssitzungen hat jedoch gezeigt, dass dies genau der falsche Weg ist. Je weniger sich Betroffene anstrengen das Rauchen zu beenden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Vorhaben mit Erfolg gekrönt sein wird. Es hat sich herausgestellt, dass es das Schlimmste für einen Raucher ist, wenn er nicht mehr rauchen darf oder ihm das Rauchen genommen wird. Nichtraucher können meist nur schwer nachvollziehen, was in einem Raucher vorgeht, wenn das Rauchen mit einem Verbot belegt wird.

Das Phänomen, dass Verbotenes interessanter ist als Erlaubtes, ist in der Psychologie nicht unbekannt. Mark Twain sagte schon “Adam war ein Mensch, er wollte den Apfel nicht des Apfels wegen, sondern nur, weil er verboten war“. Daher macht es durchaus Sinn, nicht den Weg des Verzichtes zu gehen, sondern sich das Rauchen weiterhin zu erlauben. Dies klingt zunächst paradox, nennt sich jedoch umgekehrte Psychologie.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Hat ein Raucher das Verlangen eine Zigarette zu rauchen und hat keinen Klimmstengel mehr zu zu Verfügung, so kann es sein, dass der Raucher sich aufmacht, um an der nächsten Tankstelle sich mit Zigaretten einzudecken, oder er akzeptiert etwas grantig die Gegebenheiten. Werden hingegen die Zigaretten von einer anderen Person versteckt oder entsorgt, fällt die Reaktion des Rauchers definitv anders aus. In beiden Situationen ist das Ergebnis für den Raucher das gleiche – er raucht nicht.

Nimmt man also einem Raucher das Rauchen weg, wird der Wunsch nach einer Zigarette immer größer. Auch gut gemeinte Ratschläge, wie “denke nicht an das Rauchen” sind wenig zielführend. Es ist mehr als unrealistisch, dass ein Raucher, der über lange Jahre geraucht hat, plötzlich nicht mehr an Zigaretten denken soll. Außerdem, wie soll man an etwas nicht denken, wenn man genau daran nicht denken soll? Diese Vorgehensweise ist nicht hilfreich.

Rauche weiter und mach eine Pause

Raucher kommen meist nachts mehrere Stunden ohne Zigaretten aus. Selbst wenn sie aufwachen, um auf die Toilette zu gehen, wird in der Regel nicht geraucht. Der Raucher macht eine Rauchpause. Auch während Krankenhausaufenthalten, Flügen, langen Zugfahrten oder am Arbeitsplatz schaffen es Raucher ebenfalls ohne große Mühen eine Rauchpause einzulegen. Warum dies meist problemlos möglich ist, liegt daran, dass das Rauchen nicht wirklich verboten wird bzw. ein Ende der Rauchpause abzusehen ist.

Genau diese Denkweise nutzen übrigens auch Raucherinnen die schwanger werden. Sie unterlassen das Rauchen für mehrere Monate bis zum Ende der Schwangerschaft. Die Entscheidung nicht mehr zu rauchen ist also nicht definitiv und nur zeitlich begrenzt. Ob nach der Entbindung wieder geraucht wird, entscheidet die Raucherin selbst. Das Wichtigste ist jedoch, dass es ihr das Rauchen nicht weggenommen wird. Schwangeren, denen das Rauchen verboten wird, werden oftmals während der Schwangerschaft weiter rauchen.

Beenden Sie nicht das Rauchen, wenn Sie Nichtraucher werden wollen, sondern machen Sie eine Rauchpause bis zu einem bestimmten, für Sie richtigen Zeitpunkt.

Dies kann Weihnachten sein, Ihr Geburtstag, der Geburtstag Ihres Partners oder Kindes.
Der Zeitraum sollte nicht zu sportlich gewählt sein, sondern sich gut anfühlen. Eine Pause von ein bis zwei Monaten hat sich als sinnvoll erwiesen.

Denken Sie, wenn Sie möchten, auch an das Rauchen. Es war Ihr Begleiter in der Vergangenheit. Fragen Sie sich “Mach das Sinn, jetzt eine zu rauchen?” Rauchen Sie, wenn Sie diese Frage bejahen. Sie können jederzeit Zigaretten kaufen und rauchen – niemand kann Ihnen das Rauchen verbieten!

Dies sind alles Glaubenssätze, die mit der Realität nichts zu tun haben!

Textname: Mit Rauchen zum Nichtraucher (umgekehrte Psychologie)

Bildnachweis: freeimages.com/ Jonathan Fain.