Komplikationsrate bei Hausgeburten und Klinikgeburten

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In den Niederlanden werden 40 Prozent der Geburten zu Hause durchgeführt.

Die Analyse zweier Erhebungen, bei denen 95 Prozent bzw. 99 Prozent der Hebammen teilnahmen und vom VU University Medical Center in Amsterdam durchgeführt wurde, kam zu einem Ergebnis, welches auf verschiedene Art interpretiert werden kann. Berücksichtigt wurden in der Analyse nur Schwangerschaften mit niedrigen Risiko.

Von knapp 150.000 Schwangeren entschieden sich über 90.000 für eine Hausgeburt, die übrigen für eine Geburt in einer Klinik.

Hausgeburt und Klinikgeburt im Vergleich

Eine leicht geringere Komplikationsrate konnte hierbei bei Hausgeburten festgestellt werden. Bei Hausgeburten bei Nullipara lag die Rate bei 2.3 auf 1000 Frauen, in Kliniken hingegen bei 3.1 auf 1000 Frauen. Der Unterschied ist nahezu unbedeutend.

Im Gegensatz hierzu gab es bei Frauen, die wenigstens schon eine Geburt erlebt hatten (Multipara) bei Hausgeburten eine Komplikationsrate von 1 auf 1000 Frauen, im Vergleich zu 2.3 auf 1000 bei Geburten in der Klink. Dies entspricht einer Verdoppelung der Komplikationsrate.

Hausgeburt wirklich komplikationsärmer?

Es wäre dennoch gewagt aus der Studie zu schließen, dass eine Hausgeburt immer sanfter und komplikationsärmer verläuft. Die Komplikationsrate bei einer Hausgeburt beträgt zwar nur 50%, in absoluten Zahlen weichen die Ergebnisse jedoch nur wenig voneinander ab.

Ferner ist nicht auszuschließen, dass Frauen, die bei der ersten Geburt einen ungünstigen Geburtsverlauf erlebt hatten, sich beim zweiten Kind für eine Entbindung in der Klinik entschlossen haben, auch wenn die Schwangerschaft als risikoarm eingeschätzt wurde.

Des Weiteren wurde der BMI der Schwangeren nicht bei den Erhebungen berücksichtigt. Eine Adipositas kann zur Erhöhung des Entbindungsrisikos führen. Auch kann die Psyche der werdenden Mütter bei der Entscheidung wo ihr Kind geboren werden soll, entscheidend gewesen sein. Es gibt Mütter, die sich sicher in einer Klinik fühlen, andere hingegen fühlen sich in Klinken unwohl.

Auch wenn man nicht wirklich davon ausgehen kann, dass eine Hausgeburt weniger risikobehaftet ist als eine Geburt in einer Klinik, so lässt die Studie jedoch folgenden Schluss zu:
Bei Schwangerschaften ohne Risiko kann eine Hausgeburt eine Alternative sein. Da während einer Hausgeburt jedoch auch Komplikationen auftreten können, sollten sich Schwangere über die Angebote von Kliniken in der Umgebung informieren, damit sie im Falle einer dringlichen Überweisung vorbereitet sind und reagieren können.

Geburtsvorbereitung mit Hypnose

Ungeachtet ob eine Frau die Geburt in einer Klinik oder zu Hause anstrebt, die Psyche spielt bei der Geburtsvorbereitung eine wichtige Rolle. In Studien wurde herausgefunden, dass Frauen, die sich positiv auf die Geburt einstellen, weniger Komplikationen auftraten, als bei Frauen, die verängstigt waren.

Geburtsvorbereitungskurse mit Hypnose werden bundesweit und in der Schweiz von Hypnosis-Babys angeboten.

Bildnachweis: Chris Greene at freeimages.com