Das Gehirn auf Trab halten – Kommunikation oder Gehirnjogging

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Gehirnjogging

Wie man sein Gehirn auch im Alter trainieren kann – Gehirnjogging

Im Web und in den Printmedien gibt es eine Vielzahl von Anregungen, wie man auch im hohen Alter seine kognitiven Fähigkeiten behalten kann. Es wird Kokosöl, Knoblauch und andere natürlichen Substanzen oder gar Medikamente empfohlen.

Doch was für jeden Muskel gilt, gilt auch für das Gehirn: “Use it or lose it” – benutze es, oder es verkümmert. Das Gehirn an sich atrophiert nicht wie ein Muskel, doch die Leistungsfähigkeit nimmt ab wenn es nicht ständig beansprucht wird. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig täglich ein Gedicht auswendig zu lernen, es reicht vielfach schon aus, wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren.

Heiraten ist nicht nur romantisch, sondern auch eine Investition in die eigene Zukunft

Menschen mit soziale Bindungen leben länger und sind glücklicher. So wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass Menschen in Partnerschaften deutlich älter werden als Alleinstehende. Besonders profitieren Männer von diesem Umstand. So reduziert sich das Risiko bei einem Unfall ums Leben zu kommen, bei Männern um 40 Prozent.

Doch den Singles geht es gesundheitlich auch immer besser. Sie sind fast so gestellt, wie verheiratete Menschen.

Kommunikation ist Gehirnjogging

Es gibt viele Faktoren, mit denen man geistig fit bleiben kann. Einer davon ist regelmäßige Kommunikation. Das Gehirn ist immer beteiligt, wenn es um die Verarbeitung von Informationen geht. Es spielt dabei keine große Rolle, ob man mit Freuden, Kindern oder dem Ehepartner kommuniziert. Der soziale Kontakt verbessert, so Oscar Ybarra (University of Michigan), wie auch unsere intellektuelle Leistungsfähigkeit.

In einer repräsentativen Umfrage fanden die Forscher heraus, dass Menschen, die mit anderen im Kontakt stehen Rechenaufgaben besser lösen können und über ein umfangreicheres Allgemeinwissen verfügen. Die Frage war nun, bedingt die Kommunikation höhere kognitive Fähigkeiten, oder bedingen diese häufigere Kommunikation?

Zur Überprüfung teilten die Forscher Probanden in drei Gruppen

  • Eine Gruppe diskutierten die Teilnehmer 10 Minuten miteinander
  • Die zweite Gruppe trainierte mit Kreuzworträtseln und und anderen Aufgaben
  • Die letzte Gruppe konnte sich entspannt ein Video für anschauen

Danach bearbeiteten alle drei Gruppen einen Leistungstest. Die erste und die zweite Gruppen schnitten deutlich besser ab als die dritte Gruppe. Diese Studie belegt klar, das sozialer Kontakt genauso wirksam ist wie Gehrinjogging.

Während eines Gespräches müssen wir nicht nur das Gesprochene verarbeiten, sondern auch die Mimik und die Gestik des Gesprächspartners deuten und uns Gedanken über eine mögliche Antwort machen. Dies beansprucht das Gehirn ebenso intensiv wie Gehirnjogging.

Dies gilt natürlich nur für die eine direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch und nicht für den Austausch von Informationen über WhatsApp, Emails und Co.

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