Intermittierende Belohnung

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Intermittierende Belohnung

Positive Verstärkung durch intermittierende Belohnung

Hunde und anderen tierischen Zeitgenossen geht es, vorausgesetzt, sie haben einen Besitzer der sich um sie kümmert, recht gut. Und nach kleinen Kunststückchen oder bei Gehorsam erhalten z.B. Hunde von Herrchen oder Frauchen meist eine Belohnung.

Bringt der Hund das zuvor weggeworfene Stöckchen gibt es ein Leckerchen. Das tierische Verhalten wird also durch diese Belohnung noch verstärkt. Dies nennt man eine positive Verstärkung. Das Hundchen freut sich über diese Verstärkung, Frauchen und Herrchen natürlich auch. Doch wie lange holt der Hund das Stöckchen schwanzwedelnd? Genau so lange, so lange er ein Leckerli bekommt. Bekommt er das nicht, schleicht sich die Konditionierung aus. Man nennt dieses langsame Ausschleichen oder Auslöschen auch “Extinktion”.

Wie kann Frauchen es aber erreichen, dass der Hund zwar weiterhin das Stöckchen holt, jedoch ohne jedes mal eine Belohnung anzufordern? Wie kann sie ihre Ausgaben für Leckerli reduzieren ohne dass die Verhaltensmuster beim Vierbeiner ausschleicht? Sie bedient sich eines Tricks, der intermittierenden Belohnung. Dieser Begriff aus der Psychologie ist ein Phänomen des operanten Konditionierens. Eine Verstärkung eines gewünschten Verhaltens durch unregelmäßiges Belohnen.

Wie funktioniert die intermittierende Belohnung?

Das unregelmäßige Belohnen erlaubt es einen Spannungsbogen zu einer zu erwartenden Belohnung aufzubauen. Bevor dieser Spannungsbogen zusammenfällt, sollte die Belohnung ausgegeben werden. Fällt der Spannungsbogen in sich zusammen, weil zu lange die Leistung ohne Belohnung erreicht wurde, kann die Leistungsbereitschaft sinken  (Extinktion) oder sich sogar in das Gegenteil umkehren.

Der Hund sollte daher immer mal wieder eine Belohnung bekommen. Dieser Bogen, oder besser die Pausen zwischen den Belohnungen, können nach und nach immer ausgedehnter sein, denn, das hat der Hund ja gelernt, am Ende jeder Pause gibt es eine Belohnung. Und je länger die Pause, desto mehr schont es den Geldbeutel.

Intermittierende Belohnung im Alltag

Hund und Mensch unterscheiden sich im Falle des operanten Konditionierens, also dem Erlernen eines bestimmten Verhaltens und der zu erwartenden Belohnung, nicht wirklich. Bei dem einen sind es die Leckerchen, bei dem anderen sieht die Belohnung ein wenig anders aus, wenn er das Stöckchen holt.

Grenzen aufzeigen

Im negativen Sinn, kann eine intermittierende, also unregelmäßige Bestrafung ein negativer Verstärker sein. Bestraft man eine negative Verhaltensweise nur ab und an und nicht konsequent, so wird diese ebenfalls verstärkt.

Textname: Intermittierende Belohnung