Nocebo-effekt

Unterschied Nocebo-Effekt und Placebo-Effekt

Was ist der Unterschied zwischen dem Nocebo-Effekt und Placebo-Effekt? Der Nocebo-Effekt ist die negative Form des Placebo-Effekts. In Gegensatz zum Placebo-Effekt, bei dem man von der heilenden Wirkung einer Substanz oder eines Verfahrens überzeugt ist, wirkt der Nocebo-Effekt eher kontraproduktiv.

Geht man davon aus, dass sich ein Medikament oder eine Behandlung negativ auf die Gesundung und Regeneration auswirken, so kann sich dies in den vorgestellten und erwarteten körperlichen Symptomen bemerkbar machen. Stellt man sich also vor, dass ein verordnetes oder verabreichtes Präparat zu Übelkeit führt, wird dies auch von den Betroffen so empfunden, auch dann, wenn es keinen wissenschaftlichen Grund dafür gibt.

Der Beipackzettel und der Nocebo-Effekt

Zu jedem Medikament wird ein Beipackzettel gelegt der Aufschluss über die Einnahme, die Inhaltsstoffe und die möglichen Nebenwirkungen gibt. Es müssen alle bisher vorgekommenen unerwünschten Nebenwirkungen aufgelistet werden, auch dann, wenn deren Auftreten im geringen Maße war. Doch alleine das Lesen dieser möglichen negativen Seiteneffekte kann dazu führen, dass ein Patient, wenn auch unbewusst, Angst vor der Einnahme des Medikamentes empfindet und überzeugt ist, genau an den genannten Symptomen zu erkranken.

Nocebo-Effekt durch Suggestion

Ärzten und Heilpraktikern wird viel Vertrauen hinsichtlich der Beratung über die Wirksamkeit von Substanzen geschenkt. Wird in einem Beratungsgespräch auf eine Nebenwirkung hingewiesen, so kann dies ausreichend sein, diese im Patienten zur Entfaltung zu bringen oder die Wirkung des Medikamentes zu reduzieren. Die Suggestion “es kann zu Übelkeit am Abend kommen” reicht aus, um Magenbeschwerden aufkommen zu lassen. Das Unterbewusstsein bewertet die Aussage in Kombination mit dem Ansehen desjenigen, der sie getroffen hat – und wenn ein Mensch, der einem Heilberuf ausübt, diesen Hinweis gibt, dann wird es wohl auch so sein.

Nocebo-Effekt im Alltag

Der Effekt ist auch im Alltag weit verbreitet und hinterlässt seine körperlichen Spuren. In Süddeutschland wirkt der Nocebo-Effekt besonders beim Wetterphänomen “Föhn” (https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6hn). Hierbei fließt ein warmer Fallwind aus Italien über die Alpen und sorgt für hohe Temperaturen, die der Jahreszeit nicht angemessen sind. Alleine die Ankündigung eines Föhns kann zu einer Wetterfühligkeit und somit zu Kopfschmerzen führen.

Entsprechend kann der Nocebo-Effekt auch im Berufsleben auftreten. In stressigen Momenten, in denen viel zu tun ist, kann man es sich nicht erlauben krank zu werden. An Wochenenden oder während der Ferien hingegen schadet eine kurze Grippe der Karriere nicht, was dazu führen kann, genau dann einer Grippe zum Opfer zu fallen.

Tipps bei Placebo und Nocebo

Informieren Sie sich über die Wirkung und die Nebenwirkungen von Medikamenten. Hierzu können Sie Ihren Arzt aufsuchen oder das Internet zurate ziehen. Falls Sie merken, dass gewonnen Erkenntnisse unangenehme und destruktive Gedanken aufkommen lassen, beenden Sie die Recherche und machen Sie es sich bewusst, dass der Arzt und Heilpraktiker Ihnen helfen möchte Sie bei Ihrem Thema zu unterstützen. Das Erlangen weiterer Informationen, besonders in Foren der sozialen Medien, in denen sich viele Menschen berufen fühlen ihre Meinung kundzutun, kann den negativen Nocebo-Effekt noch verstärken.

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