Was ist Hypnose

Einsatzgebiete der Hypnose

Mehr und mehr Menschen vertrauen Hypnose, um ihre Zielen zu erreichen. Dabei ist sind diese so individuell, wie die Menschen selbst. Hypnose kann bei der Raucherentwöhnung, der Gewichtsreduzierung oder zur Behandlung von Angststörungen, zur Geburtsvorbereitung usw. eingesetzt werden. Nicht nur psychische oder psychosomatische Krankheiten können das Thema einer Hypnosetherapie sein, sondern auch Mentaltraining und zur Leistungssteigerung bei Sportlern (Sporthypnose).

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Hypnose ist Bestandteil der Psychotherapie

Hypnose, die in der Hypnosetherapie Anwendung findet, ist seit langem ein fester Bestandteil in der Psychotherapie. Das zentrale Element bei Hypnose ist der so genannte Tracezustand, der ein veränderten Bewusstseinszustand darstellt. Dabei kann dieser assoziiert oder dissoziiert wahrgenommen werden. Beim assoziierten Bewusstseinszustand sieht und fühlt man, als wäre man in der vorgestellten Situation, im dissoziierten Zustand hat man eher eine Betrachterrolle – man sieht sich wie in einem Film.

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Trancezustand

Der Trancezustand ist ein natürliches Phänomen, welches sich tagtäglich automatisch in jedem Menschen einstellt. Sei es beim Lesen eines Buches, während der Arbeit, beim Nachgehen eines Hobbys, im Sport oder auch beim Sex.

Während der Trancephase ist man für Suggestion, also verbale oder bildliche Angebote, besonders empfänglich. Hypnose ist eine Methode den Klienten darin zu unterstützen diesen Zustand innerhalb weniger Minuten selbst herbeizuführen. Nicht der Hypnotiseur hypnotisiert seine Klienten! Diese hypnotisieren sich selbst. Der Hypnotherapeut nimmt nur eine unterstützende Position ein. Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose.

Hypnose ist keine Wunderwaffe

Der landläufigen Meinung entgegen, ist Hypnose keine Wunderwaffe gegen alle psychischen oder psychosomatischen Krankheiten. Vielmehr kann sie eine Unterstützung zur Auflösung bestehender Konflikte und damit zur Reduzierung von Spannungen in der Psyche verstanden werden. Hypnose ist individuell und es gibt Klienten, die trotz ihres Willens sich helfen lassen zu wollen, innerlich das Aufkommen der Trance blockieren. Daran ist deutlich zu erkennen, dass kein Hypnotiseur magische Fähigkeiten hat, sondern nur anleiten kann.

Funktioniert Hypnose?

Es ist unmöglich eine Aussage über die Wirkung von Hypnose zu treffen, denn die Individualität der Menschen bedingt unterschiedliche Einstellungen, Probleme und Themen. Diese persönlichen Eigenschaften sind vor, während und nach einer Sitzung vom Therapeuten zu berücksichtigen. Auch ist es wichtig zu wissen, dass eine Hypnosesitzung zunächst mit einer Anamnese und einen Vorgespräch beginnen sollte, bevor es “auf die Couch” geht.

Das Vorgespräch

Es stellt den wohl wichtigsten Part einer Sitzung dar. Mit Empathie wird das Vertrauen des Klienten versucht zu gewinnen, Aufklärungsarbeit in Hinblick auf Hypnose wird geleistet und Verständnis für die Themen des Klienten gezeigt. Während des Vorgespräches kann ein gut geschulter und erfahrener Therapeut bereits eine Veränderungen der Denkprozesse bzw. die Bewertung von Gefühlen und Situationen bewirken, so dass die anschließende Hypnose nur noch zur Festigung dient. Eine Umprogrammierung findet nicht statt.

Retraumatisierung in Hypnose

In Fachkreisen wird gerne von Retraumatisierung gesprochen. Die Gefahr einer Retraumatisierung ist mitnichten während einer Hypnose gegeben, denn eine Retraumatisierung würde bedeuten, dass ein gelöstes Trauma nochmals aufkommen könnte. Ist ein Trauma jedoch einmal gelöst worden, kann es nicht noch einmal die verbundenen Gefühle hervorbringen.

Manipulation in Hypnose

Der Hypnotherapie, der oftmals ein manipulativer Charakter nachgesagt wird, kann niemanden mehr oder weniger manipulieren wie Werbung im TV. Durch Suggestionen, die verbale Angebote des Therapeuten sind, kann versucht werden eine Horizonterweiterung und einen Perspektivwechsel im Klienten herbeizuführen. Dieser entscheidet jedoch für sich selbst, ob er die Suggestionen zulässt oder nicht. Ein innerer Schutzmechanismus verhindert eine Manipulation, die den eigenen Werte- und Moralvorstellungen widersprechen würde. Die den Hypnotiseuren angedichtete Macht existiert nicht.

Patienten-Therapeut-Verhältnis

Das Vorgespräch ist, wie oben schon erwähnt, der wichtigste Bestandteil einer Hypnosesitzung. Es wird ein gutes Patienten-Therapeut-Verhältnis aufgebaut. In jeder erfolgreichen Therapie ist es unbedingt notwendig ein ethisch- und moralisch begrenztes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Durch dieses wird die Kongruenz, die Kooperationsbereitschaft, des Klienten überhaupt erst erreicht.
Eine gute Ausbildung, viele Weiterbildungen und letztendlich die Erfahrung ermöglichen es diese Kooperation professionell herzustellen. Ein gutes Verhältnis zwischen Patient und Therapeut ist unabdingbar.

Eine Abwälzung der Verantwortung für das eigene Problem oder dessen Lösung, und das sollte jedem Patienten bewusst sein, kann nicht stattfinden.

Hypnosetherapie

Neben dem persönlichen Gespräch, in welchem Hilfestellungen gegeben werden können, zeichnet sich eine Hypnosesitzung durch weitere Aspekte aus, die in der Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie oder einer anderen Art der Psychotherapie nicht gegeben und nicht notwendig sind. Der herzustellende Zustand von Trance bedingt ein deutlich tieferes Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeuten und eine intensive Kooperationsbereitschaft.
In einer Hypnose-Sitzung kann ein tiefer, schlafähnlicher Schlafzustand erzeugt werden. In diesem ist der Patient für Suggestionen empfänglich, auch wenn er sich nach einer Therapiestunde nicht oder nur bruchstückhaft an diese erinnern kann. Ein verantwortungsvolles Handeln des Hypnotiseurs ermöglicht während der Behandlung kognitive Prozesse abzuändern oder zu initiieren, die im normalen Wachzustand nicht oder nur bedingt angestoßen werden können.

Veränderung durch Hypnose

Der therapeutische Veränderungsprozess findet ausschließlich im Patienten selbst statt. Die Motivation ist vom Hypnotiseur zu respektieren, auch wenn dieser eine andere Sicht oder Auffassung zu den Themen des Klienten haben sollte. Er kann diese kommunizieren, jedoch ohne den Veränderungswunsch des Patienten zu ignorieren oder sich darüber hinwegzusetzen.

Was ist Trance?

Der Zustand der Trance ist ein anderer Bewusstseinszustand, einem Schlaf ähnlich, in welchem der Klient alle Suggestionen, die Angebote des Therapeuten darstellen, bewusst und unbewusst mitbekommt. Trance ist ein natürlicher Zustand, der auch durch Meditation und andere Verfahren binnen weniger Minuten erzeugt werden kann. Es tritt ein Zustand des eigenen Erlebens ein.

Was ist eine Suggestion?

Das Wort leitet sich vom lateinischen Substantiv suggestio, -onis, ab, was so viel bedeutet wie Hinzufügung, Eingebung oder Einflüsterung oder unterschieben. Es handelt sich um eine verbale Beeinflussung zur Erreichung des Therapiezieles in dem eine Suggestion die Repräsentationssysteme (Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken und Riechen) anspricht. Eine Suggestion hat das Ziel eine Lösung im Klienten für sein Thema zu erzeugen, Prozesse der Veränderung herbeizuführen und nicht die Meinung des Therapeuten aufzuoktroyieren oder gar ein Abhängigkeitsverhältnis zu etablieren.

Anzahl Hypnose-Sitzungen

Die Dauer einer Hypnosetherapie kann vorab, wie bei allen Therapieformen, nicht benannt werden. Die Nennung einer bestimmten Stundenzahl entspräche auch einem Heilversprechen, welches nicht zulässig ist. Es hat sich jedoch gezeigt, dass nach wenigen Sitzung schon Veränderungsprozesse zu erkennen sind. Auch gibt es ausreichend Beispiele, bei denen eine einzelne Sitzung schon zum gewünschten Ergebnis geführt hat.

Hypnose Erfahrungen

Erfahrungen mit Hypnose können unterschiedlich sein, wie es bei jeder Therapie der Fall ist. Hypnose kann unterstützend wirken, den therapeutischen Prozess anzustoßen, sofern der wirkliche Wunsch nach Veränderung im Klienten auch vorhanden ist und das Patienten-Therapeuten-Verhältnis richtig aufgebaut wurde.

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